Leise Gedanken

Ich wünsche mir so oft einfach
im Bett liegen bleiben zu können
- zu atmen damit das Leben aufhört -
und der Schmerz
aber jeder Nacht folgt ein Tag
- und nichts hört auf das Leben
und auch nicht der Schmerz
ich halte die Luft an
und die Welt dreht sich weiter

- niemand wartet auf mich -

Ich wache auf und blicke einer Welt ins Gesicht
deren Fratze ich nicht mehr ertragen kann
und wenn mir die Nacht den Blick auf den Tag entzieht
versuche ich auch meine Augen davor zu verschliessen,
aber Gedanken und Erinnerungen,
Gefühle und Bilder brauchen kein Licht.
Ich lebe - aber wahr ist dafür ein Leben,
dessen Tage leer sind -
und die wenigen die in mir inne wohnen
werden vor meinen Augen zu einem Regenbogen,
den ich sehe,
dessen Anfang und Ende ich nie erreichen kann.

Sie sind Grausamkeiten,
auch die Dunkelheit zu überleben,
sie sind da,
immer,
wie das Leben und der Schmerz,
denn sie sind das Leben - und der Schmerz

der Körper tut weh und die Seele weint,
außen immer härter und innen
immer schwächer und ich lebe

jeden Tag und jeden Schmerz

jede Nacht und jeden Schmerz

jedes Bild und jede Erinnerung

und ich warte auf ein Ende - oder einen Anfang
wieviel Tage und Nächte werde ich noch Leben
ich weiß es nicht
ich warte und lerne
ich lerne zu kriechen
damit ich lerne zu laufen - vorwärts
in ein Leben und Tagen entgegen
die mir nicht mehr weh tun können,
weil ihre Farben meine Farben sind

Es wird mein Regenbogen sein!!!

Und meine Sonne!!!

Und meine Sterne!!!